Olfaktorische Wahrnehmung - Geruchssinn

Die olfaktorische Wahrnehmung (Geruchssinn) ist dein ständiger Wegbegleiter und wird von deinem gustatorischen System unterstützt.

Durch deine Nase nimmst du kontinuierlich Düfte und Gerüche aus deiner Umgebung wahr. So kannst du auch vor Gefahren gewarnt werden. Bevor du bei einem Brand die Flammen siehst, hat dich deine Nase schon vor den gefährlichen Rauchgasen gewarnt. Dein Geruchssinn schützt dich auch vor verdorbenen Nahrungsmitteln. (1)

Bestimmte Düfte oder Gerüche sind mit deinen Erinnerungen an die Kindheit oder mit bestimmten Ereignissen aus der Vergangenheit verbunden und können unterschiedliche Emotionen bei dir auslösen. (2)

Der emotionale Bestandteil deiner Geruchswahrnehmung entsteht aufgrund der engen Verbindung zwischen deiner Riechbahn mit deinem Limbischen System. Durch die starke Tiefen- und Langzeitwirkung deiner Geruchserfahrungen wird eine Verbindung zu deinen Erinnerungen hergestellt, wenn du einen bestimmten Duft oder Geruch wahrnimmst. (3)

Wie funktioniert deine olfaktorische Wahrnehmung?

Deine Riechzellen in der Riechschleimhaut (Regia olfaktoria), mit Sitz in deinem obersten Nasengang, reagieren auf chemische Reize. In deinen Riechzellen befinden sich spezielle Sinneshärchen, die mit dünnflüssigem Schleim bedeckt sind. Die Moleküle der Duft aussendenden Substanzen werden in deiner Nasenschleimhaut gelöst und somit riechbar. Die Informationen gelangen weiter über den Riechkolben und den Riechstrang in dein Gehirn. Deine Riechzellen werden fortlaufend erneuert. (4)

Du bist im Stande, eine Vielzahl von Düften und Gerüchen zu unterscheiden und einzuordnen, wie z. B. moschusartig, ätherisch, kampferartig, blumig, faulig und stechend. (5)

Verwendung und Auswirkung von Düften

Aus Heilpflanzen, Kräutern und Gewürzen können ätherische Öle gewonnen werden. Diese Duftstoffe können einen wohltuenden und belebenden Effekt auf deinen Organismus haben. Manche Düfte kannst du auch zur Konzentrationsförderung oder Stimmungsaufhellung einsetzen. Düfte haben in vielen Kulturen einen hohen Stellenwert und können aufgrund ihrer unterschiedlichen Wirkungsweisen vielseitig eingesetzt werden. (6)

Probiere und Experimentiere einfach!

+) Hauskräuter: Wenn du eine Kräuterecke im Garten hast begib dich dorthin. Achte beim hingehen, ob du schon irgendetwas aus der Ferne riechen kannst. Es gibt Kräuter die intensiver duften und damit auch schon aus der Ferne wahrgenommen werden. Während du andere Kräuter erst in deinen Fingern zerreiben musst, damit du sie riechen kannst. Finde heraus wie intensiv deine Kräuter duften können und welche unterschiedlichen Düfte sie erzeugen!

+) So wie früher: Woran erinnerst du dich, wenn du bestimmte Düfte riechst und welche Emotionen löst es in dir aus bei z. B.:

     *Sonnencreme

     *frisch gemähter Rasen

     *bestimmtes Reinigungs-, Pflegemittel oder Parfums

     *frischer Kuchen

Achte im Alltag bewusster auf die unterschiedlichen Düfte und Gerüche die dich umgeben! Finde heraus, was sie in dir auslösen oder bewirken!

Sei aber bitte vorsichtig, bei deinen Versuchen! Überfordere deine Nase nicht! Duftmoleküle können lange darin verweilen! Viel Erfolg!

Literatur:
(1) Zimmer, R.: Handbuch der Sinneswahrnehmung. Freiburg: Herder, 2011, S. 142f
(2) Zimmer, R.: Handbuch der Sinneswahrnehmung. Freiburg: Herder, 2011, S. 143
(3) (5) Zimmer, R.: Handbuch der Sinneswahrnehmung. Freiburg: Herder, 2011, S. 145
(4) Zimmer, R.: Handbuch der Sinneswahrnehmung. Freiburg: Herder, 2011, S. 144
(6) Zimmer, R.: Handbuch der Sinneswahrnehmung. Freiburg: Herder, 2011, S. 143f